Graviola Kampagne - Alles über die tropische Heilpflanze

Ist ß-Caryophyllene für die einzigartige Wirkung der Stachelannone gegen Krebs verantwortlich?

Wir gehen der Frage nach, ob ß-Caryophyllene für die einzigartige Wirkung der Stachelannone verantwortlich ist. Ganz nebenbei erfahren wir, dass Fluorouracil als Chemotherapie mehr russischem Roulette, als sinvoller Therapie gleicht.

 

Vor einiger Zeit berichteten wir, dass ß-Caryophyllene 30% des ätherischen Öls der Graviolablätter ausmacht. Leider war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar wieviel davon absolut in den Blättern vorkommt. Nach längerer Recherche müssen wir nun also nochmal kurz auf Caryophyllene eingehen. Dieser Stoff ist gut erforscht und es lohnt sich, auch abseits von Graviola, sich damit näher zu beschäftigen.

Caryophyllene (ß-Caryophyllene) ist ein natürlich vorkommender Bestandteil vieler ätherischen Öle. Hinsichtlich der Stachelannone ist zu erwähnen, dass Caryophyllene 7,5 bis 30% des ätherischen Öls ihrer Blätter ausmacht.[1,2]

ß-Caryophyllene vs. Fluorouracil als Chemotherapeutikum

Man weiß mittlerweile, dass vor allem bei der Induzierung des programmierten Zelltods von Krebszellen (HCT-116, PANC-1) ß-Caryophyllen wirksamer ist als das gebräuchliche Chemotherapeutika Fluorouracil (5-FU, Adrucil).[3]

Caryophyllen wirkte außerdem deutlich selektiver als 5-FU.[3] Dies ist jedoch kaum verwunderlich. Denn Fluorouracil, welches übrigens auch ursprünglich aus der Natur stammt [Dichapetalum cymosum (Giftblatt)], ist ein hochgiftiger Stoff der früher in Pflanzenextrakten (aus Chailletia toxicaria)  als Rattengift verwendet wurde.[4]

Fluorouracil - Russisch Roulette?

So ist die Anwendung von 5-Fu bei Krebs eine Gratwanderung, denn die effektive Dosis liegt sehr nah bei der maximal verträglichen Dosis. Eine Dosis die manche Patienten noch halbwegs vertragen, kann bei anderen zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen.[5]

Das erinnert eher an russisch Roulette als an eine sinnvolle Krebsbehandlung... Aber gut - jeder wie er mag. Dieser kleine Ausflug zu Fluorouracil sollte nun genügen. Informationen zur Behandlung sind leider eine Holschuld des Patienten und keine Bringschuld der Ärzte.

Ist nun ß-Caryophyllene für Antikrebs-Wirkung der Graviola verantwortlich?

Nun könnte der aufmerksame Leser annehmen, dass Caryophyllene hauptsächlich für die einzigartige Antikrebswirkung der Graviola verantwortlich ist. Warum also Graivola-Tee trinken, wenn es doch Basilikum, Oregano, Zimt und Nelken gibt?

Diese Annahme lässt sich jedoch so gut wie ausschließen. Zwar hat Caryophyllene einen relativ hohen Anteil am ätherischen Öl der Graviolablätter, jedoch ist die absolute Menge kaum ausreichend um alleine eine signifikante Wirkung zu entfalten.

Der Masseanteil des ätherischen Öls in den Blättern beträgt unter 0,1%.[2] Man müsste also ca. 1,5 Kg Blätter verarbeiten um auf eine medizinisch wirksame Menge zu kommen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Caryophyllene für die positiven Wirkungen der Graviola mitverantwortlich ist, wenn auch im Zusammenspiel mit weiteren Wirkstoffen.

Wo kommt Caryophyllene also noch vor?

Gewürznelken, Cannabisblüten, Hopfen, Pfeffer, Rosmarin, Basilikum, Oregano, Lavendel oder Zimt sind gute Quellen für Caryophyllene. Es ist sicher nicht verkehrt diese Gewürze auch mal öfter zu verwenden. Caryophyllene wirkt nämlich nicht nur gegen Krebs sondern auch entzündungshemmend, neuroprotektiv, antidepressiv und verdauungsfördernd.[3,5]

 

 

Dazu auch lesen:

Erste Krebshemmende Stoffe werden 1994 auch in den Blättern der Graviola entdeckt

 

Quellen:

(1) Pélissier, Yves, et al. "Volatile components of Annona muricata L." Journal of Essential Oil Research 6.4 (1994): 411-414. ›› Link

(2) Kossouoh, Cosme, et al. "Essential oil chemical composition of Annona muricata L. leaves from Benin." Journal of Essential Oil Research 19.4 (2007): 307-309. ›› Link

(3) Dahham, Saad S., et al. "The Anticancer, Antioxidant and antimicrobial properties of the sesquiterpene β-caryophyllene from the essential oil of Aquilaria crassna." Molecules 20.7 (2015): 11808-11829. ›› Link

(3) https://en.wikipedia.org/wiki/Fluoroacetic_acid ›› Link

(4) Gamelin, E.; Boisdron-Celle, M. "Dose monitoring of 5-fluorouracil in patients with colorectal or head and neck cancer—status of the art" Critical Reviews in Oncology/Hematology. 30 (1) (1999): 71–79. ›› Link

(5) https://en.wikipedia.org/wiki/Caryophyllene ›› Link

 

 

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