Ein bislang einzigartiger Wirkmechanismus
Interessante Details zum Wirkmechanismus werden publik. Die Acetogenine wirken auch gegen Arzneimittelresistente Krebszellen.
1994 - Interessante Details zum Wirkmechanismus
Wie bereits erwähnt, hemmen Acetogenine den mitochondrialen Energiestoffwechsel Complex I und behindern damit den Energiefluss einiger Zellarten. Es stellte sich jedoch wenig später heraus, dass dieser Mechanismus vermutlich nicht der Schlüsselfaktor in Sachen Wirksamkeit gegen Krebs sein sollte.
Morré et al. machten nämlich 1995 eine weitere Entdeckung zum Wirkmechanismus der Acetogenine. Sie stellten fest, dass diese nicht nur als hervorragender Hemmer des Complex I wirken, sondern auch die Aktivität der NADH Oxidase von Krebszellen in der Plasmamembran stoppen.[1]
Normale, gesunde Zellen (in dieser Studie wurden Zellen aus der Leber von Ratten zum Vergleich verwendet) blieben jedoch verschont. Die Acetogenine wirkten hier also hervorragend gegen Krebszellen, ohne dabei gesunde Zellen in Mitleidenschaft zu ziehen. Hierzu muss man wissen, dass sich die mit Krebszellen assoziierte NADH Oxidase fundamental von der mit gesunden Zellen assoziierter unterscheidet.[2]
Hieraus wird ein bislang einzigartiger Wirkmechanismus ersichtlich: Die Acetogenine werden offenbar wie ein Magnet von Krebszellen angezogen und können so punktgenau Ihre Wirkung entfalten ohne dabei unerwünschte Nebenwirkungen hervorzurufen.
Die Forschungergebnisse zeigen die Wirksamkeit der Acetogenine auch bei multiresistenten Krebszellen
Doch nicht nur das. Morré et al. zeigten auch, dass selbst Leukämie-Zellen, die bereits Resistenzen gegen das Chemotherapeutika Adriamycin entwickelt hatten, nicht verschont blieben.[1] Dies war eine weitere wichtige Entdeckung, legte diese doch die Wirksamkeit der Acetogenine auch gegen multiresistente Krebszellen nahe - ein Novum.
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Quellen:
(1) Morré, D. James, et al. "Mode of action of bullatacin, a potent antitumor acetogenin: inhibition of NADH oxidase activity of HeLa and HL-60, but not liver, plasma membranes." Life Sciences 56.5 (1994): 343-348. ›› Link
(2) https://www.google.com/patents/WO1995026743A1 ›› Link